Schwarzes Gold (Serie 2025)
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Schwarzes Gold

Machtgier, Verrat und der Traum vom schnellen Reichtum: In der Lüneburger Heide bricht um 1900 ein Ölboom aus, der eine ganze Region in einen deutschen „Wilden Westen“ verwandelt. Die sechsteilige, hochkarätig besetzte Serie „Schwarzes Gold“ erzählt von dieser Zeit, von der zerstörerischen Kraft grenzenlosen Egoismus, aber auch vom Mut, sich gegen Ungerechtigkeit aufzulehnen.

Lüneburger Heide um 1900: Die junge Bauerntochter JOHANNA LAMBERT (Harriet Herbig-Matten) arbeitet als Magd, um ihre Familie durchzubringen. Niemand ahnt, dass unter den Feldern ihrer Familie ein Schatz schlummert – Erdöl. Nur RICHARD (Aaron Hilmer), der Sohn des benachbarten Großbauern Pape, weiß davon und träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit Johanna.

Ihre verbotene Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als der skrupellose Ölhändler TYLER ROBERTSON (Marton Csokas) auftaucht und ein erbitterter Kampf um Macht und Reichtum beginnt. WILHELM PAPE (Tom Wlaschiha), getrieben von Gier, schreckt vor keinem Mittel zurück: Verrat, Betrug und die Enteignung der Lamberts treiben das Dorf an den Rand des Abgrunds.

Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters muss Johanna den Familienwald verkaufen – ein folgenschwerer Schritt, denn Wilhelm beginnt dort sofort mit der Ölförderung. Doch Johanna gibt nicht auf. Mit unerschütterlichem Mut stellt sie sich Wilhelms Intrigen entgegen und vereint die Bauern des Dorfes gegen seinen Machthunger. Inmitten von Gewalt, Verrat und Hoffnungslosigkeit sucht Johanna nach Gerechtigkeit und kämpft um ihre große Liebe – und um das Überleben ihres Dorfes.

 

Episode 1: Quelle

Im Jahr 1900 gerät die Bauernfamilie Lambert in finanzielle Not. Die 20-jährige Johanna verliert ihre Anstellung als Magd und soll für neue Arbeit ihre Heimat Richtung Stadt verlassen. Ihre Jugendliebe Richard Pape will das verhindern. Er vermutet Öl unter dem Lambert-Wald und will es fördern. Doch ein schwerer Streit lastet auf den Familien und Richards Vater, Wilhelm Pape, verbirgt dunkle Geheimnisse. Als Johannas Vater unter mysteriösen Umständen stirbt und Wilhelm sich dessen Wald aneignet, wächst in Johanna ein gefährlicher Verdacht – und sie droht im Spannungsfeld von Liebe, Gier und Verrat zerrieben zu werden.
 

Episode 2: Ader

Johanna will den Tod ihres Vaters aufklären, doch der korrupte Gendarm Theis blockiert die Ermittlungen. Bei dem zu Unrecht angeeigneten Wald der Papes sprudelt zum ersten Mal Öl aus den Fördertürmen und zieht internationales Interesse an. Der britische Ölhändler Tyler Robertson bietet Wilhelm Pape eine Partnerschaft an, aber Wilhelm lehnt ab und macht seinen Sohn Richard zum Platzmeister. Für Johanna, die um den Wald betrogen wurde, ein harter Schlag. Ihre Zweifel an Richards Loyalität wachsen. Die verzweifelten Bauern organisieren sich, doch Wilhelm antwortet ihnen mit einer blutigen Warnung.
 

Episode 3: Abgrund

Das Ölfeld der Papes wächst rasant. Die Arbeiter hungern, den Bauern fehlt sauberes Wasser. Richard will helfen und weist Johanna auf die Versteigerung eines Seegrundstücks hin, das das Frischwasser sichern könnte. Johanna mobilisiert die Bauern und findet mit Jakub einen engen Verbündeten unter den Arbeitern. Doch ein schwerer Arbeitsunfall erschüttert Johanna und das Dorf. Richard gesteht Johanna, dass er die Schuld am Tod ihres Vaters trägt.
 

Episode 4: Druck

Johanna findet mit Tyler einen neuen Verbündeten im Kampf gegen die übermächtigen Papes. Sie verliert die Versteigerung des Seegrundstücks zwar gegen Wilhelm, doch das kommt ihn teuer zu stehen. Elisabeth, Wilhelms Frau, wittert eine Intrige. Die Stimmen der Arbeiter und Bauern werden lauter, als ein Todesfall das Dorf erschüttert. Johanna stellt sich offen gegen Wilhelm. Der Druck auf ihn wächst. Seine Tochter Luisa plant mit dem Ölbohringenieur Max die Flucht. Richard erfährt von Theiss, dass er doch keine Alleinschuld am Tod von Johannas Vater trägt.
 

Episode 5: Glut

Johanna und Jakub führen die Arbeiter in einen Streik, der von Wilhelm brutal niedergeschlagen wird. Der Pakt zwischen Johanna und Tyler Robertson droht zu scheitern. Ein Raubmord macht allen Absprachen ein Ende. Johanna bleibt keine andere Wahl, als Wilhelm mit seinen eigenen Mitteln zu zerstören: Sie ist fest entschlossen, Wilhelms Ölbohranlagen in Flammen aufgehen zu lassen.
 

Episode 6: Feuer

Richard will dem Terror seines Vaters ein Ende setzen und kämpft an der Seite von Johanna. In einem erbitterten Ringen will Johanna Wilhelms Ölimperium zu Fall bringen. Wilhelm enthüllt ihr das Geheimnis der Feindschaft der Papes mit den Lamberts. Eine folgenschwere Explosion zerstört Luisas Traum von der Flucht aus dem Dorf. Werden Johanna und Richard überleben?

Besetzung

Johanna Lambert
Harriet Herbig-Matten
Richard Pape
Aaron Hilmer
Wilhelm Pape
Tom Wlaschiha
Luisa Pape
Lena Urzendowsky
Martha Lambert
Jessica Schwarz
Elisabeth Pape
Henny Reents
Jakub Mazurak
Slavko Popadic
Max Jordan
Daniil Kremkin
Felix Lambert
Leo Knižka
Tyler Robertson
Marton Csokas
Georg Lambert
Peter Schneider
Emma Robertson
Gwendoline Christie
Friedemann Born
Hinnerk Schönemann
Walter Schröter
Merlin Sandmeyer
Armin Thies
Stephan Kampwirth
Paul Pape
Julius Henri Busch
Fritz
Liliom Lewald
Oscar
Jakob Henri Garde
Ernst Pohl
Bernhard Conrad
Sophia Pohl
Paula Kober

Stab

Regie
Nina Wolfrum
Tim Trachte
Head-Autor
Justin Koch
Drehbuch
Thorsten Näter
Pamela Katz
Florian Vey
Bildgestaltung
Jörg Widmer
Andreas Köhler
Musik
Hans Zimmer (Komponist)
Aleksey Igudesman (Komponist und Koordination)
Alexandr Misko (Musiker, Gitarre)
Alois Eberl (Musiker, Akkordeon)
Casting
Marion Haack
Deborah Congia
Cassandra Han
Kostümbild
Mirjam Muschel
Szenenbild
Albrecht Konrad
Maskenbild
Anette Keiser
Nicole Axt
Andrea Dorn
Ton
Torsten Többen-Jung
Schnitt
Friederike Weymar
Andreas Althoff
Herstellungsleitung
Gregori Winkowski
Produktionsleitung
Florian Nilson
Frederik Keunecke (NDR)
Executive Producer
Dennis Becker (Kinescope)
Kirstie Macdonald (FilmNation Entertainment)
Andy Kim (FilmNation Entertainment)
Produzenten
Matthias Greving
Kirsten Lukaczik
Redaktion
Donald Kraemer (NDR)
Diana Schulte-Kellinghaus (NDR)

Interview mit Hans Zimmer

Hans Zimmer
Die Serie „Schwarzes Gold“ spielt um 1900. Wollten Sie eine Musik schaffen, die zugleich modern und historisch authentisch ist? Haben Sie sich von der Musik dieser Zeit inspirieren lassen?
Von Anfang an war es unser Ziel, diese beiden Welten so zu verweben, dass man nicht mehr sagen kann: Ist das 1899 oder ist das heute? Wir haben den „Maple Leaf Rag“, das populärste Stück jenes Jahres, genommen und beschlossen: Wir verlangsamen es, verdunkeln es, und lassen es nach Öl atmen. Uns ging es nicht darum, historische Authentizität um jeden Preis zu rekonstruieren, sondern etwas zu erschaffen, das sich wahr anfühlt. Wir nehmen den Geist der Zeit und lassen ihn durch eine moderne, fast filmische Linse leuchten.
Was hat Sie an dem Projekt gereizt? Hat Sie die Geschichte berührt? Was verbinden Sie mit einem deutschen Western?
Mich fasziniert es immer, nicht nur eine Geschichte, sondern gleich eine ganze neue Welt zu kreieren, auf musikalische Art und Weise. Plötzlich kann man die Lüneburger Heide wie eine emotionale Prärie sehen. Die Historie, das Öl, die Korruption, das ist alles spannend, aber es sind die menschlichen Schicksale, die einen fesseln. Aleksey Igudesman findet immer die richtigen Musiker, um diesen Momenten Leben einzuhauchen, und dieses Mal haben wir ein echtes Dreamteam zusammengestellt. Es ist der Staub und die Rauheit des Westerns, aber verwurzelt im deutschen Boden – das Akkordeon statt des Banjos, der Ölbohrturm statt der Dampflok. Es ist vertraut und fremd zugleich. Genau das macht es spannend: Man hört ein bekanntes Genre, aber in einer Stimme, die man so noch nie gehört hat.
In den Klassikern des Western-Genres ist die Musik oft groß, orchestral, offen und weit wie die Prärie. Welches Hauptmotiv haben Sie für diese Westerndramaserie in der Lüneburger Heide entwickelt?
Es läuft alles auf unser B–La–C–G-Thema hinaus (basierend auf dem Wortspiel „BLACK Gold“). Es ist täuschend einfach, aber unglaublich wandelbar. Man hört es als Volkslied, als Liebeslied, als bedrohlichen Industrie-Puls. Es ist unsere „German Western“-Signatur. Und wir haben es mit Gegenmotiven erweitert, dem Es–D und dem Fis–G, kleine musikalische Verschiebungen, die einen immer ein wenig aus dem Gleichgewicht bringen.
Ist das Hauptthema Ihrer Musik der Aufbruch in die Industriegesellschaft?
Absolut, das war der Ausgangspunkt von Aleksey und mir. Das B–La–C–G-Motiv ist wie ein Signal: Jetzt beginnt das Maschinenzeitalter! Aber es ist nicht nur triumphal, es trägt auch eine gewisse Zwiespältigkeit in sich. Diese Epoche war voller Chancen, aber auch voller Ausbeutung. Wir wollen, dass die Musik beides zeigt, die Faszination und die Unruhe.
Stehen sich in Ihrer Musik zwei Welten gegenüber: das karge bäuerliche Leben und eine entfesselte, rücksichtslose Ölindustrie?
Genau. Auf der einen Seite diese zerbrechliche, intime Welt: Stimme, Akkordeon, ein verstimmtes Klavier, das wie aus einem Dorfwirtshaus klingt. Auf der anderen Seite die rohe, mechanische Kraft: die perkussive Fingerstyle-Gitarre, das Ächzen und Stöhnen des Ölrig-Instruments wie ein alter Koloss. Und zwischen diesen Polen entsteht die Spannung, die die Geschichte trägt.
„Schwarzes Gold“ erzählt auch eine dramatische Liebesgeschichte. Welche Farbe hat für Sie die Musik der Liebe?
In „Schwarzes Gold“ hat die Liebe keine reine weiße oder rote Farbe, eher die Tönung der Dämmerung, wenn Dinge zart, aber ungewiss sind. Aleksey und ich haben Johannas Thema eine Reinheit und Stärke gegeben, und Ekaterina Shelehovas Stimme macht es zutiefst menschlich. Es ist eine Liebe, für die man kämpfen muss, nicht eine, die einfach gegeben ist.
Die Männer sitzen vielleicht höher zu Ross, aber die Frauen sind in der Serie die wirklich starken Figuren, die die Welt verändern. Wollten Sie dem in ihrer Musik Rechnung tragen?
Unbedingt. Johanna reitet nicht in die Szene – sie führt die Szene. Ihre Musik steigt auf, ist kraftvoll, aber ohne jede Überheblichkeit. In dieser Geschichte tragen die Frauen die moralische Last – und in unserer Musik tragen sie die stärksten Themen.

Director’s Statement

Nina Wolfrum
"Schwarzes Gold” ist die Geschichte einer längst vergangenen Zeit, aber sie ist auch immer wieder unser Heute. Wenn plötzlich fremde Mächte sich wie Öl in den Spalt einer Gesellschaft ergießen und in scheinbar intakte Welten eingreifen – was macht das mit uns? Das Öl ebnet einen Weg, teert neue Möglichkeiten und Perspektiven. Aber es zerfrisst den Boden, auf den es baut und aus dem es kommt. Den Boden einer Gesellschaft. Aus den einen holt es das Schlechteste hervor und aus den anderen zum Glück das Beste. Wir erzählen von Zuversicht und Zerfall und ihrer permanenten Gleichzeitigkeit. Wie das Öl ans Licht befördert wird, so auch behütete Geheimnisse einer nicht wiedergutzumachenden Vergangenheit. Wenn das „Wir“ zerfließt, wie das Öl im Fluss, wie viel Gold steckt dann noch im Schwarzen?
 

Director’s Statement

Tim Trachte
"Schwarzes Gold“ ist mehr als eine historische Serie. Es ist eine Geschichte über Aufbruch und Verlust, über Fortschritt und dessen Preis – und von Menschen, die zwischen Tradition und Umwälzung um ihre Existenz kämpfen. Die Herausforderung war, die Epoche der Jahrhundertwende in Norddeutschland nicht museal, sondern als unmittelbares, lebendiges Terrain zu inszenieren – und eine Brücke ins Heute zu schlagen. Eine Welt, die aus den Fugen gerät: eine Landschaft von Pferdehufen und Heuwagen, die plötzlich vom industriellen Wahnsinn aus Ölbohrtürmen, Maschinen und Gier überrollt wird. Neben den großartigen Schauspielerinnen und Schauspielern, war es ein Geschenk, auch hinter der Kamera mit außergewöhnlichen Kreativen zusammenzuarbeiten. Nicht zuletzt Hans Zimmers Score bereichert die Serie auf einzigartige Weise, verleiht ihr eine epische Wucht und intime Nähe zugleich – verwandelt die Geschichte in etwas Größeres, Zeitloses – und vervollständigt so die Vision.
 

Writer’s Statement

Justin Koch
Eine Western-Serie in Deutschland zu erzählen, hielt ich vor „Schwarzes Gold“ nicht für möglich. Bis ich auf Wietze, ein Dorf in der Lüneburger Heide stieß, wo 1858 die weltweit erste erfolgreiche Erdölbohrung stattfand und 1899 der Ölboom ausbrach. Historische Fotos sprachen Bände: Bohrtürme, Holzbaracken und Ölarbeiter neben norddeutschen Bauernhöfen. Je mehr ich recherchierte, umso deutlicher sah ich eine große Geschichte vor mir: Das Erdöl machte Bauern über Nacht reich, zog Glückssucher und Arbeiter an. Bohrtürme schossen aus der Heide. Feldarbeit geriet zur Nebensache, der Umbruch zur Industriegesellschaft war eingeläutet. Das Ringen zwischen Gier und Gewissen elektrisierte das Autorenteam, da wir viele gegenwärtige Bezüge entdeckten. Wir konzentrierten uns auf Charaktere, deren Geschichten im Western seltener erzählt werden: Frauen, die um Höfe kämpfen, Arbeiter, die für einen Hungerlohn ihr Leben riskieren, Bauern, die zwischen Pflugscharen und Gewehren wählen müssen. Im Zentrum steht das moralische Dilemma der jungen Bauerstochter Johanna Lambert: Gibt es gerechtes Handeln in einer ungerechten Welt? Im Kern ist „Schwarzes Gold“ eine Western-Serie, die aber in unserer Geschichte verwurzelt ist und drängende Fragen unserer Zeit verhandelt.
 

Statement der NDR-Redaktion

Diana Schulte-Kellinghaus & Donald Kraemer
Eine historische Serie zu realisieren, das ist mehr als ein gelernter Produktionsprozess. Es ist die Reise in eine andere Zeit – in Gedanken, in Bildern, in Atmosphären – und zugleich ein ständiger Versuch, Brücken in unsere Gegenwart zu schlagen. Mit „Schwarzes Gold“ widmen wir uns einem Kapitel norddeutscher Geschichte, das viele bislang kaum kannten: dem Ölboom in der Lüneburger Heide um 1900.

Als Produzent Matthias Greving uns das Projekt vorstellte, klang es auf den ersten Blick nach einer regionalen Anekdote. Beim näheren Hinsehen entpuppte es sich als ein Stück Weltgeschichte – voller Aufbruch, Konflikte und existenzieller Fragen, die uns bis heute betreffen. Die Herausforderung dabei: Geschichte nicht nur sachlich nachzuerzählen, sondern sie mit Leben zu füllen: mit Figuren, die lieben und hassen, zweifeln und kämpfen, verlieren und gewinnen. Unsere Bauerstochter Johanna Lambert ist dabei keine historische Figur, aber sie steht für die vielen Menschen, deren Leben durch den Ölrausch grundlegend verändert wurde – und für die Frauen, die in einer patriarchalen Welt ihre Stimme erhoben und für Gerechtigkeit kämpften. Ihre Geschichte ist fiktiv, aber ihr Mut ist real und zeitlos. „Schwarzes Gold“ handelt nicht nur von Öl. Es geht um Gier und Macht, um Ungleichheit und Ausbeutung, aber auch um Widerstand, Solidarität und Mut - und nicht zuletzt um Liebe. Es geht um eine Dorfgemeinschaft, die durch einen plötzlichen Reichtum zerrissen wird – ein Thema, das universell ist und uns auch heute, in Zeiten von Klimakrise, Energieabhängigkeit und sozialen Spannungen, unmittelbar betrifft.

Für uns als Redaktion war es bewegend zu sehen, wie sich historische Recherche, künstlerische Vision und filmisches Handwerk miteinander verbanden. Ein großartiger Cast und das Team vor und hinter der Kamera haben mit Leidenschaft und Genauigkeit daran gearbeitet, eine Epoche auferstehen zu lassen, die uns fremd und vertraut zugleich erscheint. Authentische Drehorte, detailgetreue Kostüme, eine Bildsprache, die Vergangenheit spürbar macht – all das hat dazu beigetragen, die Geschichte in ihrer Tiefe erfahrbar werden zu lassen. „Schwarzes Gold“ ist für uns deshalb nicht nur eine Serie über die Lüneburger Heide vor über hundert Jahren. Es ist eine Serie über uns, über das, was Gier aus Menschen macht, und darüber, was Mut verändern kann. Wir hoffen, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer diese Reise ebenso intensiv erleben werden, wie wir sie bei der Entstehung erfahren haben.
 

Producer’s Statement

Matthias Greving, Kirsten Lukaczik & Dennis Becker
„Schwarzes Gold“ ist eine Hommage an das Western-Genre – neu gedacht und in die Weiten der Lüneburger Heide verlegt. Die ungezähmte Schönheit der Heidelandschaft wird zur Bühne eines erbarmungslosen Kampfes: zwischen Menschen, ihren Idealen und gegen die zerstörerische Macht des Öls. Wie einst der Wilde Westen, verwandeln sich auch hier sanfte Landschaften und beschauliche Dörfer in gesetzlose, chaotische Orte, belebt von Boxkämpfen und Handfeuerwaffen in schmuddeligen Holzbaracken und brodelnden Raffinerien.

Dabei ist „Schwarzes Gold“ mehr als eine Serie über den Erdölrausch – es ist eine Erzählung von Verrat, Gier und dem unaufhaltsamen Konflikt zwischen Fortschritt und Tradition. Von Beginn an hat uns die inhaltliche Herausforderung angetrieben, ein Genre neu zu erfinden und eine ungesehene Welt zu erschaffen.

Im Herzen dieser Geschichte steht die junge Johanna Lambert, deren friedliches Leben in einem kleinen norddeutschen Dorf von einer Welle aus Korruption und Umweltzerstörung erschüttert wird, als unter den Wiesen ihrer Heimat die ersten Ölvorkommen entdeckt werden.

Die Entdeckung des „Satansspecks“, wie die Einheimischen das Öl nannten, markierte nicht nur den Beginn einer neuen industriellen Ära, sondern war zugleich ein Vorbote dessen, was unser heutiges Jahrhundert prägt: Globale Kämpfe um Ressourcen, die Zerstörung der Umwelt, die Angst vor dem Verlust von Werten, Traditionen und Identität.

Mit scharfem Fokus auf die sozialen, politischen und ökologischen Umbrüche jener Zeit erzählen wir von den ersten zarten Anfängen des Umweltschutzes, vom Erwachen der Arbeiterklasse und vom frühen Kampf für Frauenrechte. Johannas persönliche Entwicklung – von einer naiven jungen Frau zu einer mutigen Kämpferin für eine bessere Zukunft – verkörpert universelle Themen, die über Zeit und Ort hinausweisen.

Dass wir diese Vision verwirklichen können, verdanken wir der engen Zusammenarbeit und dem Vertrauen unserer Partner: Allen voran dem Norddeutschen Rundfunk, der Leidenschaft unseres Teams und der Hingabe unserer großartigen Schauspieler:innen und auch FilmNation (UK/US – Kirstie MacDonald, Martin Rakusen, Andy Kim, Glen Basner), unserem Weltvertrieb und Produktionspartner THE FIFTH SEASON (US/UK – Jennifer Ebell, Kate Laffey), den Ko-Produzenten HERO SQUARED und 4 FILMS (Jonathan Halperyn und Anita Juka) sowie Musik-Superstar Hans Zimmer. Die Beteiligung dieser starken Partner unterstreicht das internationale Potenzial von "Schwarzes Gold". Nach sieben Jahren leidenschaftlien Engagements ist damit ein Traum wahr geworden: Der Western ist wieder da – und er trägt norddeutsche Farben hinaus in die Welt.
 

Schwarzes Gold – Die erste Erdölförderung in Deutschland

Begleitend zur Serie startet zeitgleich eine historische Dokumentation in der ARD Mediathek.

Der Film „Schwarzes Gold – die erste Erdölförderung in Deutschland“ erforscht die historischen Hintergründe des Ölbooms in der Lüneburger Heide. Dafür begibt sich Schauspieler Aaron Hilmer auf Spurensuche. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Dorf Wietze ein Mekka der Ölförderung – die Fördertürme standen hier dicht an dicht, Bohrloch reihte sich an Bohrloch. Heute erinnert in Wietze das Deutsche Erdölmuseum an diese Zeit. Aaron Hilmer trifft den Leiter des Museums, Stephan Lütgert. Von ihm erfährt er, wie der Ölboom das kleine Heidedorf verändert hat. Am Filmset der Serie bekommt Aaron Hilmer Besuch von dem heute 94jährigen Herbert Falk. Der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Wietze, erzählt dem Schauspieler, wie er in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit die Öl-Förderung wahrgenommen hat. Gemeinsam werfen sie einen Blick auf ein Stück deutscher Geschichte, das bis heute nachwirkt – und über das doch kaum jemand spricht. Auch unterhalten sich die beiden über das tragische Ende der Wietzer Erdölförderung zu Beginn der 1960er Jahre. Weitere Zeitzeug:innen und Historiker ergänzen mit ihren Erinnerungen und Expertisen die 45-minütige Dokumentation, die persönliche Geschichten mit historischen Fakten verknüpft und zeigt: Der Ölboom von Wietze war mehr als nur ein technisches Abenteuer – es war ein gesellschaftliches Ereignis von internationaler Tragweite.

 

Historische Serie | 6 x 45 Minuten

SCHWARZES GOLD im TV & in der ARD Mediathek

AB MONTAG, 22. DEZEMBER 2025 | ALLE SECHS EPISODEN | ARD MEDIATHEK
AM MONTAG, 29. DEZEMBER 2025 | AB 20:15 UHR | VIER EPISODEN | DAS ERSTE

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