FEMMEfille – Seht mich verschwinden

FEMMEfille erforscht die Geschichte von Isabelle Caro, die 2007 als selbsternanntes „Vorzeigekind für Anorexie“ für Aufsehen sorgte.

Die Weltpresse ist fasziniert von diesem selbstzerstörerischen Exhibitionismus, die Bilder verbreiten sich in Windeseile auf diversen Plattformen und Medien. Gleichzeitig trifft die Kampagne auf harte Kritik – auch aus Angst, die Bilder könnten, anstatt abzuschrecken, jungen Frauen als Inspiration dienen. So werden die Poster nach wenigen Tagen wieder entfernt – jedenfalls von Mailands Leinwänden, nicht aber aus dem Netz oder den Köpfen. Was bleibt, ist Isabelles Erkenntnis über die Macht ihrer Zerbrechlichkeit, die sie fortan nutzt, um die Medien für ihre Sache einzusetzen. Doch was genau war ihre Sache? Was war ihre Motivation? Was trieb diese Frau in ihrem Zustand an? Die Regisseurin Kiki Allgeier begleitet Isabelle Caro unter anderem während ihrer Jurytätigkeit bei “Top Model France“, beim Verfassen und Veröffentlichen ihrer Autobiografie und anderen verzweifelten Versuchen, verstanden zu werden. Mithilfe von Familienfotos und Video-Tagebüchern tauchen wir in verschiedene Phasen Ihres Lebens ein, die sich nach und nach zu einem kaleidoskopartigen Bild von Isabelles Welt zusammensetzen. Wir vermuten, ihre komplexe Persönlichkeit und die Extremsituationen, die 2010 zu ihrem Tod führten, entschlüsselt zu haben, bis wir nach ihrem Tod herausfinden, dass Isabelles Lebensgeschichte mitnichten das traurige Märchen war, das sie den Medien erzählte. Sie konstruierte ihr Starbild und überlistete die Medien mit den eigenen Mitteln. Aber der Einsatz war hoch. Sie riskierte ihr Leben – und verlor: Isabelles Leben ist ein Paradebeispiel dafür, wie weit wir bereit sind zu gehen, um in einer Welt anerkannt zu werden, in der Erfolg das Maß aller Dinge ist.    

Festivals
Premiere bei DOK Leipzig 2014 – Deutscher Wettbewerb
Lichter Filmfestival
Dokumentarfilm
Fertiggestellt
84 Minuten
Regie
Kiki Allgeier
Drehbuch
Kiki Allgeier
Kamera
Kiki Allgeier
Schnitt
Gesa Marten
Ton
Armin Siegwarth
Produktion
Gerd Haag
Producer*in
Kerstin Krieg
Herstellungsleitung
Cornelia Kellers