Jeder kann seine Heimat verlieren. Zu jeder Zeit, und überall auf der Welt. Jeder Mensch kann vertrieben werden und gezwungen sein, in einem fremden Land Zuflucht zu finden. Für Millionen von Menschen bedeutet das die einzige Möglichkeit zu überleben. Vor mehr als achtzig Jahren waren es Hunderttausende die sich unter Lebensgefahr aus Deutschland retten mussten. Der deutsche Dichter und Theatermacher Bertolt Brecht war einer von ihnen. Ihn trieb die Flucht vor Hitler einmal um den ganzen Globus. Was folgte, war der Abbruch einer alles versprechenden Karriere und eine immer neue Konfrontation mit fremden Sprachen und Ländern, in denen der staatenlose Flüchtling unerwünscht war. Die besondere Daseinsform des Exils und seine persönlichen Gedanken beschreibt Brecht auf seine unschlagbar humorvolle Art in den „Flüchtlingsgesprächen“ – ein autobiografisches Schlüsselwerk in Dialogform, das er im Winter 1940/41 in Helsinki in der wohl tiefsten Krise seines Exils zu verfassen beginnt. Brecht befindet sich seit acht Jahren auf der Flucht, und es sollten noch weitere sieben Jahre folgen. Von Frankreich über Dänemark, Schweden, Finnland, durch die Sowjetunion führt sie ihn schließlich in die USA. Entlang der einzelnen Lebensstationen gehen namhafte Theatermacher*innen und Autoren*innen wie Can Dündar, Jürgen Kuttner , Shermin Langhoff, Eric Ruf und Katharina Thalbach der Frage nach, inwieweit Brecht das Erlebnis der Fremde und des Exils für sich als Künstler auch zu nutzen suchte. Eine bewegende Zeitreise, die unmittelbar in unsere eigene Gegenwart führt.
Dokumentarfilm
Fertiggestellt
55 Minuten
Regie
Hedwig Schmutte
Drehbuch
Hedwig Schmutte
Kamera
Thomas Bresinsky
Jeffrey Schneider (Kamera USA)
Jean Marc Bouzou (Kamera Frankreich/Paris)
Schnitt
Gunther Kreis
Ton
Oliver Drüppel
Patrick Mauroy (Ton, Paris)
Produktion
TAG/TRAUM Filmproduktion
Producer*in
Matthias Greving
Ruth Ersfeld
Herstellungsleitung
Susanne Heinz
Produktionsleitung
Damian Dinges (Produktionsassistenz)
Annika Schönfeldt (Produktionsassistenz)
Redaktion
Kathrin Brinkmann (ZDF)