Heiner-Carow-Preis für GEWALTEN

Heiner-Carow-Preis für GEWALTEN
72. Internationale Filmfestspiele Berlin: Kameramann Rafael Starman ist für den Film GEWALTEN von Constantin Hatz in Berlin mit dem Heiner-Carow-Preis der DEFA Stiftung ausgezeichnet worden.
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Der Heiner-Carow-Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst wird an ein Talent vergeben, das mit seinen Fähigkeiten im jeweiligen Gewerk einen Dokumentar- oder Spielfilm der Sektion Perspektive Deutsches Kino besonders geprägt hat. Der Preis wird von der DEFA-Stiftung ausgelobt und ist mit 5.000 Euro dotiert. Erstmals geht der Preis in der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino an ein Talent aus den Gewerken.

Die Jury (Alexander Iskrov, DEFA-Stiftung; Sandra Kaudelka, Filmemacherin; Ute Lubosch, Schauspielerin) war irritiert und beindruckt zugleich. In ihrer Jurybegründung heißt es: »GEWALTEN hat es uns nicht leichtgemacht, er ist nicht gefällig, wir waren ihm ausgeliefert, aber es ist ein Film, der nachhallt, dessen intensiven Bildern wir uns nicht entziehen konnten, der zu Fragen zwingt, auf die sich schwer Antworten finden lassen. In einer Welt voller Brutalität, erschafft Rafael Starman mit seiner Bildgestaltung eine unglaubliche Poesie. Mit seinen perfekt komponierten Bildern kreiert er eine beklemmende Atmosphäre, die keine Dunkelheit scheut. Gleichzeitig gibt er dem großartigen Ensemble voller neuer, unverbrauchter Gesichter viel Raum und setzt sie gekonnt in Szene. Wir mussten uns GEWALTEN im wahrsten Sinne des Wortes erkämpfen, doch trotz aller Hürden und Klippen ist dieser Film auch dank der Bilder vor allem eines: Kino, Kino, Kino!«

Ein großes Lob kommt auch von Kinescope Film-Geschäftsführer Matthias Greving: »Die Kamera von Rafael Starman formt GEWALTEN mit großartigen und fein komponierten Bildern zu einer ganz eigenen Welt. Sein Gespür für jedes noch so kleine Detail steht immer im Dienste einer strikten Dramaturgie und eines steten Bewusstsein für die Entwicklung seiner Charaktere. Eine großartige Auszeichnung für einen großartigen Kameramann – sehr verdient, lieber Rafael!«

Rafael Starman hat wie Regisseur Constantin Hatz an der Filmakademie Ludwigsburg studiert und war als Kameramann bereits bei dessen Filmen FUGE, BRUT und STAMMTISCH beteiligt.

Die Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino widmet sich seit 20 Jahren dem deutschen Filmnachwuchs. Neu in diesem Jahr ist der erweiterte Blick auf die vielfältigen filmischen Gewerke, die zum Gelingen eines Films beitragen. Für jeden Film der Sektion wurde ein Perspektive-Talent aus den Bereichen Dokumentarfilm-Regie, Kamera, Montage, Produktion und Szenenbild ernannt.

Der Kinospielfilm GEWALTEN erzählt die Geschichte des Teenagers Daniel (Malte Oskar Frank), der seinen todkranken Vater (Robert Kuchenbuch) pflegt und von seinem aggressiven Bruder (Eric Cordes) ausgenutzt wird. Daniels Leben ist geprägt von Gefühlskälte und Gewalt. Trost findet der 14-jährige in der Natur, in einem dichten Wald. Als er den ebenso naturverbundenen Außenseiter Marcel (Paul Wollin) kennenlernt, glaubt er, einen Freund gefunden zu haben. Vor der Kamera von Rafael Starman stehen außerdem Paul Wollin, Susanne Bredehöft, Beatrix Strobel und Ben Felipe.

GEWALTEN wurde produziert von der Bremer Kinescope Film (Matthias Greving, Produzent; Kirsten Lukaczik, ausführende Produzentin; Janina Sara Hennemann, Creative Producerin) und gefördert mit Mitteln der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen, der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Deutschen Filmförderfonds.