Ohne Bedenken wurden in Deutschland die Moore zu 97 Prozent trockengelegt. Das rächt sich nun. Torf ist die Grundlage der industriellen Pflanzenproduktion. Ohne Torf kein Gemüse. Obwohl unter vielen Wiesen und Äckern in Deutschland noch das trockene Moor liegt, darf es so gut wie nicht mehr abgebaut werden. Ein Problem für die Torfproduzenten, die deshalb inzwischen ins Baltikum ausgewichen sind. Dort ist der Torf billig und noch reichlich vorhanden. Hans Joosten aus Greifswald ist einer der führenden Wissenschaftler der Welt in Sachen Moor. Der Professor kämpft dafür, dass trockenes Land wieder vernässt wird. Um Moorbrände zu verhindern und aus Klimaschutzgründen, denn trockene Moore dünsten den Klimakiller Kohlendioxid in großem Umfang aus. Doch er weiß, dass die trockengelegten Moore in Deutschland nicht komplett der Natur zurückgegeben werden können. Ein Kompromiss in Sachen Klimaschutz und Landnutzung ist die Paludikultur, das Wirtschaften auf nassen Böden. Auch Torfproduzenten machen sich Gedanken, wie der Torf künftig ersetzt werden kann. Es kommt zu ungewöhnlichen Allianzen: Moorschützer und Torfabbauer versuchen gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie der Torf ersetzt werden kann. Denn noch ist Torf nicht zu ersetzen, wenn die Menschen auch künftig überall und zu jeder Zeit frisches Gemüse im Supermarkt kaufen wollen. „45 Min“ mit einem Film über die Zukunft der Moore, den Klimaschutz und darüber, wie Torf in Zukunft ersetzt werden könnte.
Sendetermine
19.11.2018
Dokumentarfilm
Fertiggestellt
45 Minuten
Regie
Susanne Brahms
Rainer Krause
Drehbuch
Susanne Brahms
Rainer Krause
Kamera
Susanne Brahms
Rainer Krause
Schnitt
Helge Rudolph
Produktion
Kinescope Film GmbH
Producer*in
Matthias Greving
Sender
NDR
Redaktion
Kathrin Becker