Der 83-minütige Dokumentarfilm Hinter dem Vorhang – Das Bolschoi, die Kunst und der Krieg gibt exklusive Einblicke in die Arbeit am Bolschoi-Theater in den 18 Monaten vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ein Blick zurück in die Zeit vor der Zeitenwende, in der man, mit dem Wissen von heute, die Bedingungen des nahenden Krieges erkennt. Olga Smirnova, ehemalige Primaballerina am Bolschoi-Theater, hat mit Beginn des Angriffs Russlands gegen die Ukraine, ihre Heimat verlassen. Ihr mutiges Interview gibt Einblicke in den Mikrokosmos des Bolschoi und schafft eine Brücke in die russische Politik: „Sobald man das Theater betritt, wird einem klar, wie die zwischenmenschlichen Beziehungen im heutigen politischen System funktionieren.“
Der Film fragt nach dem Zusammenhang zwischen Kunst und Politik, nach der Verantwortung der Künstler: innen und nach der Rolle der Kultur, in deren Boden die Ideen wurzeln, die diesen Krieg ermöglichen. Vadim Zhuravlev, der von 2002 – 2009 Leiter der künstlerischen Programmplanung am Bolschoi-Theater war teilt seine Erfahrungen über die Beziehungen zwischen russischer Hochkultur und Politik: „Das Bolschoi-Theater steht im Großen und Ganzen noch immer für die russischen Kultur. Und russische Politiker sehen es als Schaufenster des politischen Geschehens.“
Ein anspruchsvoller, lehrreicher, entzaubernder Film von einem unzugänglichen Ort aus einer unzugänglichen Zeit. Ein Film, wie er lange nicht mehr möglich sein wird.
Hinter dem Vorhang – Das Bolschoi, die Kunst und der Krieg ist eine Koproduktion vom ZDF und der Kinescope Film, die in Zusammenarbeit mit Arte entstanden und Mitteln der Nordmedia Film – und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH und des Deutschen Filmförderfonds gefördert ist.