die Nordstory: 100 Jahre Böttcherstraße – Bremens Open-Air Museum

Gerade ihr 100. Jahr ist richtungsweisend für Bremens Böttcherstraße. Während die City verödet, muss sich Bremens berühmteste Straße als Touristenmagnet behaupten und auch für Einheimische zum Shoppen attraktiver werden. 120 Menschen leben und arbeiten in dem historischen Ensemble von Ludwig Roselius – Goldschmiede, Kaffeeröster, Sound-Designer und Gastronomen. Schaffen sie es, das Kleinod dem Sog des Untergangs der Innenstadt zu entziehen?

Galeria Kaufhof – wird abgerissen, Zara – schließt, Karstadt Sports – schließt. Leerstände prägen mittlerweile Bremens Fußgängerzonen. Das Zentrum verliert immer stärker seinen Reiz, weshalb der finanzstarke Investor Kurt Zech Bremens City komplett umgestalten möchte. Bremen braucht Touristen. Und deshalb braucht Bremen die Böttcherstraße mehr denn je. Mehr als 1,1 Millionen Besucher kommen jedes Jahr in die Hansestadt und sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Böttcherstraße mit ihren nur 110 Metern gehört neben dem Schnoor und den Bremer Stadtmusikanten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Um attraktiv zu bleiben, muss sie sich aber auch verändern. Und das fällt den Menschen aus der Böttcherstraße gar nicht so leicht. Vor hundert Jahren, 1921, begann der Umbau verfallener Häuser. Seit der Fertigstellung 1931 beherbergt die Böttcherstraße Museen, Gastronomie, Kultur und Einzelhandel – all das im historischen Ensemble von Ludwig Roselius, dem Bremer Kaffeekaufmann und Mäzen. Wo im Mittelalter noch Böttcher (Fassmacher) wirkten, ziehen heute vornehmlich Urlauber durch. Und hinter den Backstein-Mauern sitzen junge Kreativ-Firmen. Sogar zwei private Wohnungen gibt es in der Touristenstraße, hoch oben mit Panorama-Sicht über die Dächer von Bremen. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der weltberühmten Straße, in der einst geschickte Handwerker und Kaufleute zu großem Reichtum kamen. Auch heute bestimmt Handwerk – wenn auch ein ganz anderes das Flair der Straße. 120 Menschen leben und arbeiten in der Böttcherstraße und wollen Geschichte mit Gegenwart in eine rosige Zukunft verwandeln. Als Kontrast möchten wir die Ödnis der Bremer Innenstadt im Vergleich zur lebhaften Böttcherstraße auch filmisch einfangen.

Dokumentarfilm
Fertiggestellt
60 Minuten
Regie
Anke Kültür
Drehbuch
Anke Kültür
Kamera
Cengiz Kültür
Schnitt
Kathrin Ennen
Produktion
Kinescope Film GmbH
Sender
NDR
Förderung
GEFÖRDERT MIT MITTELN DER NORDMEDIA – FILM- UND MEDIENGESELLSCHAFT NIEDERSACHSEN/BREMEN MBH