Lüneburger Heide um 1900: Die junge Bauerntochter JOHANNA LAMBERT (Harriet Herbig-Matten) arbeitet als Magd, um ihre Familie durchzubringen. Niemand ahnt, dass unter den Feldern ihrer Familie ein Schatz schlummert – Erdöl. Nur RICHARD (Aaron Hilmer), der Sohn des benachbarten Großbauern Pape, weiß davon und träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit Johanna.
Ihre verbotene Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als der skrupellose Ölhändler TYLER ROBERTSON (Marton Csokas) auftaucht und ein erbitterter Kampf um Macht und Reichtum beginnt. WILHELM PAPE (Tom Wlaschiha), getrieben von Gier, schreckt vor keinem Mittel zurück: Verrat, Betrug und die Enteignung der Lamberts treiben das Dorf an den Rand des Abgrunds.
Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters muss Johanna den Familienwald verkaufen – ein folgenschwerer Schritt, denn Wilhelm beginnt dort sofort mit der Ölförderung. Doch Johanna gibt nicht auf. Mit unerschütterlichem Mut stellt sie sich Wilhelms Intrigen entgegen und vereint die Bauern des Dorfes gegen seinen Machthunger. Inmitten von Gewalt, Verrat und Hoffnungslosigkeit sucht Johanna nach Gerechtigkeit und kämpft um ihre große Liebe – und um das Überleben ihres Dorfes.
Episode 1: Quelle
Episode 2: Ader
Episode 3: Abgrund
Episode 4: Druck
Episode 5: Glut
Episode 6: Feuer
Besetzung
Stab
Interview mit Hans Zimmer
Director’s Statement
Director’s Statement
Writer’s Statement
Statement der NDR-Redaktion
Als Produzent Matthias Greving uns das Projekt vorstellte, klang es auf den ersten Blick nach einer regionalen Anekdote. Beim näheren Hinsehen entpuppte es sich als ein Stück Weltgeschichte – voller Aufbruch, Konflikte und existenzieller Fragen, die uns bis heute betreffen. Die Herausforderung dabei: Geschichte nicht nur sachlich nachzuerzählen, sondern sie mit Leben zu füllen: mit Figuren, die lieben und hassen, zweifeln und kämpfen, verlieren und gewinnen. Unsere Bauerstochter Johanna Lambert ist dabei keine historische Figur, aber sie steht für die vielen Menschen, deren Leben durch den Ölrausch grundlegend verändert wurde – und für die Frauen, die in einer patriarchalen Welt ihre Stimme erhoben und für Gerechtigkeit kämpften. Ihre Geschichte ist fiktiv, aber ihr Mut ist real und zeitlos. „Schwarzes Gold“ handelt nicht nur von Öl. Es geht um Gier und Macht, um Ungleichheit und Ausbeutung, aber auch um Widerstand, Solidarität und Mut - und nicht zuletzt um Liebe. Es geht um eine Dorfgemeinschaft, die durch einen plötzlichen Reichtum zerrissen wird – ein Thema, das universell ist und uns auch heute, in Zeiten von Klimakrise, Energieabhängigkeit und sozialen Spannungen, unmittelbar betrifft.
Für uns als Redaktion war es bewegend zu sehen, wie sich historische Recherche, künstlerische Vision und filmisches Handwerk miteinander verbanden. Ein großartiger Cast und das Team vor und hinter der Kamera haben mit Leidenschaft und Genauigkeit daran gearbeitet, eine Epoche auferstehen zu lassen, die uns fremd und vertraut zugleich erscheint. Authentische Drehorte, detailgetreue Kostüme, eine Bildsprache, die Vergangenheit spürbar macht – all das hat dazu beigetragen, die Geschichte in ihrer Tiefe erfahrbar werden zu lassen. „Schwarzes Gold“ ist für uns deshalb nicht nur eine Serie über die Lüneburger Heide vor über hundert Jahren. Es ist eine Serie über uns, über das, was Gier aus Menschen macht, und darüber, was Mut verändern kann. Wir hoffen, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer diese Reise ebenso intensiv erleben werden, wie wir sie bei der Entstehung erfahren haben.
Producer’s Statement
Dabei ist „Schwarzes Gold“ mehr als eine Serie über den Erdölrausch – es ist eine Erzählung von Verrat, Gier und dem unaufhaltsamen Konflikt zwischen Fortschritt und Tradition. Von Beginn an hat uns die inhaltliche Herausforderung angetrieben, ein Genre neu zu erfinden und eine ungesehene Welt zu erschaffen.
Im Herzen dieser Geschichte steht die junge Johanna Lambert, deren friedliches Leben in einem kleinen norddeutschen Dorf von einer Welle aus Korruption und Umweltzerstörung erschüttert wird, als unter den Wiesen ihrer Heimat die ersten Ölvorkommen entdeckt werden.
Die Entdeckung des „Satansspecks“, wie die Einheimischen das Öl nannten, markierte nicht nur den Beginn einer neuen industriellen Ära, sondern war zugleich ein Vorbote dessen, was unser heutiges Jahrhundert prägt: Globale Kämpfe um Ressourcen, die Zerstörung der Umwelt, die Angst vor dem Verlust von Werten, Traditionen und Identität.
Mit scharfem Fokus auf die sozialen, politischen und ökologischen Umbrüche jener Zeit erzählen wir von den ersten zarten Anfängen des Umweltschutzes, vom Erwachen der Arbeiterklasse und vom frühen Kampf für Frauenrechte. Johannas persönliche Entwicklung – von einer naiven jungen Frau zu einer mutigen Kämpferin für eine bessere Zukunft – verkörpert universelle Themen, die über Zeit und Ort hinausweisen.
Dass wir diese Vision verwirklichen können, verdanken wir der engen Zusammenarbeit und dem Vertrauen unserer Partner: Allen voran dem Norddeutschen Rundfunk, der Leidenschaft unseres Teams und der Hingabe unserer großartigen Schauspieler:innen und auch FilmNation (UK/US – Kirstie MacDonald, Martin Rakusen, Andy Kim, Glen Basner), unserem Weltvertrieb und Produktionspartner THE FIFTH SEASON (US/UK – Jennifer Ebell, Kate Laffey), den Ko-Produzenten HERO SQUARED und 4 FILMS (Jonathan Halperyn und Anita Juka) sowie Musik-Superstar Hans Zimmer. Die Beteiligung dieser starken Partner unterstreicht das internationale Potenzial von "Schwarzes Gold". Nach sieben Jahren leidenschaftlien Engagements ist damit ein Traum wahr geworden: Der Western ist wieder da – und er trägt norddeutsche Farben hinaus in die Welt.
Schwarzes Gold – Die erste Erdölförderung in Deutschland
Begleitend zur Serie startet zeitgleich eine historische Dokumentation in der ARD Mediathek.
Der Film „Schwarzes Gold – die erste Erdölförderung in Deutschland“ erforscht die historischen Hintergründe des Ölbooms in der Lüneburger Heide. Dafür begibt sich Schauspieler Aaron Hilmer auf Spurensuche. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Dorf Wietze ein Mekka der Ölförderung – die Fördertürme standen hier dicht an dicht, Bohrloch reihte sich an Bohrloch. Heute erinnert in Wietze das Deutsche Erdölmuseum an diese Zeit. Aaron Hilmer trifft den Leiter des Museums, Stephan Lütgert. Von ihm erfährt er, wie der Ölboom das kleine Heidedorf verändert hat. Am Filmset der Serie bekommt Aaron Hilmer Besuch von dem heute 94jährigen Herbert Falk. Der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Wietze, erzählt dem Schauspieler, wie er in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit die Öl-Förderung wahrgenommen hat. Gemeinsam werfen sie einen Blick auf ein Stück deutscher Geschichte, das bis heute nachwirkt – und über das doch kaum jemand spricht. Auch unterhalten sich die beiden über das tragische Ende der Wietzer Erdölförderung zu Beginn der 1960er Jahre. Weitere Zeitzeug:innen und Historiker ergänzen mit ihren Erinnerungen und Expertisen die 45-minütige Dokumentation, die persönliche Geschichten mit historischen Fakten verknüpft und zeigt: Der Ölboom von Wietze war mehr als nur ein technisches Abenteuer – es war ein gesellschaftliches Ereignis von internationaler Tragweite.
Historische Serie | 6 x 45 Minuten